Es ist wieder frühmorgens, 5h20. Wir bereiten uns auf den dritten Teil unserer Safari vor, kurz vor 6 geht es los.
Ein einzigartiges Bild erwartet uns – ein traumhaft schöner Sonnenaufgang im Park.
Edgar
und Christine
sind wieder mit Sam und Renate unterwegs. Zwar nur für vier Stunden, aber auch diese Zeit wird wieder kostbar sein.
Die Landschaft zieht uns wieder in ihren Bann.
Wir begegnen den von den Leuten hier liebevoll Flying Bananas (Gelbschnabeltokos) genannten Vögeln und ich kann mich gar nicht losreißen davon.
Immer wieder treffen wir nette große Tiere…
und gerade der Anblick der Giraffenfamilie hat uns begeistert. Die Kleinen von den Großen kommen einfach gut an.
Hier auch:
Aber die Kleinen bei den Kleineren übertreffen das noch.
Dieses Hyänenbaby ist gerade mal ein paar Wochen alt. Wir haben dankbar minutenlang eine sehr friedliche Szene mit einer ganzen Familie von Hyänen erleben dürfen.
Dass es zwischen den kleinen und den großen Tieren auch noch mittelgroße gibt, haben wir aber nicht übersehen. Hier eine Aufnahme eines Kudus, der aus dem Stand mindestens 2,5 Meter hoch springen kann.
Um alle diese Tiere sehen zu können, muss man oft lange fahren. 10, 15 Minuten ohne Tiere sind normal. Aber bei Tempo 40 hat Sam alles entdeckt, was es uns zu zeigen galt. Auf diesen Strecken haben wir viel geschwiegen und die Landschaft genossen, aber in den Pausen haben wir uns über die aktuellen Probleme des Landes unterhalten.
Ich habe schon davon geschrieben, dass diese Woche Kommunalwahlen waren. Seit heute wissen wir, dass z.B. in Pretoria die Democratic Alliance gewonnen hat. Und die Menschen freuen sich darüber. So beispielsweise Hans und Sue, die in Pretoria wohnen und sich sehr darauf freuen, dass nun neue Zeiten anbrechen. Das Land hat schon sehr gute Erfahrungen mit dieser Partei in Kapstadt gemacht. Die Menschen brauchen Wasser! Und das ist in weiten Teilen des Landes ganz und gar keine Selbstverständlichkeit. Wir haben schon einige Männer und Frauen mit Wasserkanistern an der Straße laufen sehen. Das gehört hier zum Alltag. Die Democratic Alliance gibt den Menschen neue Hoffnung und Perspektiven.
Sam erzählte uns auch, dass die Regierung dem ganzen Land kostenlose Kondome zur Verfügung stellt, vor allem den Kindern und Jugendlichen in der Schule. Da kann man nun dazu stehen wie man will. Gleichzeitig können aber tausende Mädchen während ihrer Periode nicht in die Schule gehen, weil sie kein Geld für Binden haben.
Ein unhaltbarer Zustand. Es gibt hier mehrere Initiativen, die das ändern wollen. Sie wollen einfach den Mädchen ermöglichen, ganz normal und zwar immer in die Schule zu gehen. Die regierende Partei schaltet aber auf stur – und die Menschen hier nehmen das genau zur Kenntnis.
Der ANC steht vor allem durch die Kommunalwahlergebnisse unter großem Druck. Hier hofft man, dass die Politik der regierenden Partei geändert wird. In zwei Jahren ist die Wahl für die neue Regierung…
Gleichzeitig nehmen die Menschen aber auch wahr, dass seit dem Tod von Nelson Mandela die Korruption mehr und mehr um sich greift. Und das wird vor allem Präsident Zuma vorgeworfen, über den ich ja auch schon geschrieben habe.
Zimbabwe, das Land im Norden von Südafrika, in dem wir ab Dienstag sein werden, ist hier auch Thema. Robert Mugabe, der Präsident, seit 35 Jahren an der Macht, hat das Land an den Abgrund geführt, sagen sie.
Wir werden uns vor Ort ein Bild machen.
Für morgen planen wir einen Ausflug nach Johannesburg und Soweto, um dort in die Geschichte des Landes noch tiefer einzutauchen. Wir besuchen zum Beispiel das Apartheid-Museum.
Während ich das alles schreibe, sitzen wir im Auto zurück nach Joburg und werden von Hans und Sue gefahren. Vorhin fuhren wir durch die Ausläufer der Drakensberge und haben an einem wunderschönen Aussichtspunkt angehalten. Ich möchte diesen Blick nicht vorenthalten.
Daher zeige ich euch hier gleich mehrere Fotos. Es war etwas nebelig. Ich mag diese Farben.
Bis bald!