“Ayutthaya ist eine Stadt in Thailand, etwa 80 km nördlich von Bangkok. Es ist die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Siam und hatte von 1350 bis zur Zerstörung durch die Burmesen 1767 einen florierenden internationalen Handelshafen. Die Ruinen der Altstadt bilden heute den Geschichtspark Ayutthaya, eine archäologische Stätte mit Palästen, buddhistischen Tempeln, Klöstern und Statuen.” Quelle, Zugriff am 02.02.2023
Am Montag besuchten wir nun diese Ruinen. Beate war dabei, wir fuhren in ihrem Auto mit.
Ich möchte hier nicht auf den kompletten Konflikt zwischen Siam und Burma eingehen. Es geht da um Thronfolgestreitereien, jahrelangen Krieg und Eroberungswillen und die Verschleppung von 30.000 Menschen von Siam nach Burma. Durchaus geschichtsverkürzend könnte man sagen: Die Leute aus Burma kamen, zerstörten und gingen wieder. Wer mehr Details möchte, kann sie zum Beispiel HIER finden.
Wie so oft in der Geschichte wurden Tempel und Archive und goldene Figuren zerstört. Hier waren es die buddhistischen Figuren, denen reihenweise die Köpfe abgeschlagen wurden. Sinnlos. Aus heutiger Sicht. Andererseits hatte es ja für den Aggressor den Sinn, das Volk zu unterjochen.
(Wer Parallelen zu heutigen Kriegen zum Beispiel zwischen dem 48. Breitengrad und dem 37. Längengrad zieht, tut das wohl nicht zufällig. Mir geht das jedenfalls so.)
Wir haben mit diesem Wissen die Ruinen besucht. Ich habe einige Eindrücke fotografisch versucht festzuhalten.
Im folgenden Video zeige ich eine ganze Reihe von geköpften und anders zerstörten Buddha-Statuen. Lasst es einfach mal wirken. Ton an!
Ziemlichen Eindruck, und deswegen zeige ich ihn hier, hinterlässt dieser abgeschlagene Buddha-Kopf.
Er war irgendwo im Boden verschwunden gewesen und mit dem wachsenden Baum tauchte er wieder auf – und ist nun umgeben vom Wurzelwerk dieses Baumes, so als ob den Burmesen von damals noch 250 Jahre später signalisiert werden sollte: Ihr habt es nicht geschafft, uns kaputt zu kriegen – es geht weiter.
Die Ruinen werden immer noch als heilige Stätten angesehen, das merkt man zum Beispiel daran, dass einige Stellen weiterhin geschmückt werden.
Die Anlage als ganzes wieder aufzubauen war aber wohl weder möglich noch intendiert. Direkt daneben steht heute ein neuer Tempel. Einige Eindrücke daraus:
Auffällig sind die Statuen, die nur zum Teil mit Blattgold bedeckt sind. Das kann man nämlich hier kaufen, Stückchen für Stückchen, und dadurch wird die Figur nach und nach vergoldet. Leider wird das nicht immer sehr sorgfältig gemacht, so dass im ganzen Eingangsbereich ebenfalls Blattgold auf dem Fußboden herumliegt und sich festtritt, das von der Figur wieder abgegangen ist und vom Wind weggetragen wurde.
Und da es wie bei allen Religionen auch hier fast nebenbei ums Geld geht, als Abschluss noch eine Kuriosität: Überall stehen Spendendosen herum. Und damit in diese eine Box auch möglichst viele Scheine durch den Spalt passen, wird hier mit einem Spachtel nachgeholfen.