04/06/2023

Michel heißt gar nicht Michel

Wer von euch taucht gerne in die eigene Kindheit ein (oder ist insoweit Kind geblieben), wenn es um die Bücher von Astrid Lindgren geht?

Ich erinnere mich daran, dass ich unseren Kindern im Hollandurlaub das Buch “Die Kinder aus Bullerbü” innerhalb von 10 Tagen dreimal vorgelesen habe. Wir hatten auch noch andere Bücher dabei, aber dieses war einfach unendlich beliebt.

Auf meiner persönlichen Hitliste stehen Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga aber noch höher. Und dann gibt es auch noch Ronja Räubertochter…

Da ich mich nicht entscheiden kann, wie ich so viele schöne Erfahrungen systematisch in meinem Blog darstellen soll – aber irgendetwas doch ganz gerne machen möchte-, biete ich hier mal eine Art kunterbuntes Kaleidoskop an.

Es geht los mit einer Erkenntnis: Michel ist gar nicht Michel. Das heißt, in Deutschland schon. Aber der kleine Junge mit den vielen Streichen, die aber alle gut gemeint sind, heißt eigentlich Emil.

Weil aber in Deutschland der Emil Tischbein von Erich Kästner so bekannt ist und war, hat man ihn bei uns Michel genannt. Damit man die beiden nicht verwechselt.

Das ist Emil aus Lönneberga.

Ansonsten stimmen die Namen aber überein. Lina und Ida, Alfred und Krösa-Maja. Das konnte alles so bleiben.

Die Namen aus Lönneberga und Katthult, aus Bullerbü und all den anderen Orten wurden von Astrid Lindgren vergeben.

Nur bei Pippi Langstrumpf war das anders. Der Name kam von ihrer Tochter Karin, als diese krank im Bett lag und ihre Mutter bat, ihr eine Geschichte von Pippi Langstrumpf zu erzählen. Den Namen hatte sie sich gerade ausgedacht.

Und Astrid Lindgren war der Ansicht, dass sie bei so einem verrückten Namen auch verrückte Geschichten von Pippi erfinden sollte.

Apropos verrückt: Christine hat sich da gleich mal anstecken lassen. So tanzte sie mal eben durch die Filmkulissen

und auch durch die Küche von Pippi Langstrumpf:

Vor Schreck hab ich mich gleich mal versteckt

und nur manchmal geschaut, was gerade so passierte:

Und was sah ich?

Die Eine ist wie Pippi außer Rand und Band…

während die Andere wie Michel den Kopf in die Suppenschüssel steckt:

Suppenschüssel noch ohne Claudia
Die Suppenschüssel hat sich in ihr Schicksal ergeben

Da macht man was mit!

Um mich zu erholen von all der Aufregung hab ich mir die Kulissen der Mattisburg aus dem Film “Ronja Räubertochter” angeschaut.

Und auch das Modell der Burg von außen, das durch einen optischen Trick in die Landschaft eingefügt wird.

Hier bewusst optisch verschoben fotografiert.

Ach ja, und dann waren wir noch auf dem Katthult-Hof. Der heißt zwar ganz anders, aber hier sind die Außenaufnahmen von Michel und seinen Abenteuern aufgenommen worden. Der Hof ist privat bewohnt, aber man darf außer dem Wohnhaus fast alles auch von innen besichtigen.

Da gibt es das Haus der Familie

sowie Alfreds Haus, aus dem er zum Beispiel im tiefsten Winter von Michel geholt und zum Arzt gebracht wurde.

Da drin sieht man zum Beispiel Alfreds Stube.

Ferner das stille Örtchen, in dem Michels Vater von Michel eingesperrt worden war und aus dem er durch das kleine Fenster entkommen wollte. Ich kann euch sagen: Das geht nicht. Da kommt niemand durch…

Ferner Michels Tischlerschuppen (mit den vielen Holzmännchen),

die sehr ausdrucksvoll sind:

Zwischendurch wollte Christine noch hoch hinaus…

… und ich hab mir noch schnell die Kutsche angesehen.

Die weite Fahrt (über 200 km einfach, ca. 3 Stunden Fahrzeit, nicht mit der Kutsche) bis nach Vimmerby hat sich gelohnt. Und wie man hier so schön sagt:

Komt snart igen (Kommt bald wieder)

und

Välkommen ålter (Auf Wiedersehen).

Ich kann mir das gut vorstellen!

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