Ich kam nach Schweden und kannte, mal abgesehen vom Gruß “hej”, ein einziges schwedisches Wort. Tak – das heißt danke. Ist ja nicht ganz falsch, dieses eine Wort zu kennen. Zum Reden natürlich zu wenig, zum freundlich sein aber mal ein guter Anfang.
Schwedisch gehört zum “ostnordischen Zweig der germanischen Sprachen”. So manche Wörter erkennt man als (weiterhin sprachwissenschaftlich gesehen) “westgermanischer Muttersprachler” sofort. Nektarin, Melon, Gurka – das ist leicht zu verstehen. Auch Sallad, Knäckebröd und Bananer.
Bei Mjölk wird es schon schwerer, ist aber dann auch als Milch erkennbar. Und wenn man im Ferienhaus zu dritt in guter Laune am Küchentisch sitzt und plötzlich und unbedingt alle Wörter auf den verschiedenen Einkaufszetteln verstehen will, dann kommen Wörterbuch und Google translate zum Einsatz. Wenn man nicht zu kreativ und übermütig wird und zur allgemeinen Erheiterung aus dem deutschen Wort Gabeln das Wort Gabler macht, weil viele Plural-Endungen im Schwedischen auf -er enden, vgl. Bananer = Bananen. Richtig ist dagegen Gabel = gafflern und Gabeln = gafflarna 🤔.
Lustig ist dann, herauszufinden, dass das “Messer” kniv heißt. Die Engländer wird es freuen.
Blöd ist es aber, wenn man weder im Wörterbuch noch bei Google translate eine Übersetzung für das Wort
findet. Ihr hättet unsere Gesichter sehen sollen. Da waren wir zu dritt beim Einkaufen gewesen, meinten alle zu wissen, dass wir nichts außerirdisches gekauft hatten, und wussten nicht, was das nun war. Tresmak- das große Rätsel.
Wir haben jedes einzelne gekaufte Stück mit dem Einkaufszettel verglichen und kamen nicht darauf. Erst als ich bei Google Bildersuche den Namen Tresmak eingab und anschließend die Ergebnisse mit unserem Einkauf verglich, kamen wir darauf, dass es sich um eine Dose Eis handelte, die mit drei (tre) verschiedenen Geschmacksrichtungen (smak) gefüllt war😇.
Übrigens sind die tre smaks jordgubb = Erdbeer, vanilj = Vanille und päron = Birne. Und partyglass ist Partyeis.
Stellte sich nur noch die Frage, was denn bitteschön
sein sollte. Wir sind durchaus Anhänger einer gesunden Ernährung, aber man kann sich vorstellen, dass beim Wort Kneipp im Internet sehr viele Aussagen über den Pfarrer Sebastian und das schöne Bad Wörishofen zu finden waren, aber was das nun mit unserem Einkauf zu tun haben sollte, wussten wir nicht. Bis dann Christine etwas auffiel, was wir schon mehrfach übersehen hatten:
Das norwegische Landbrot.
Lieber Edgar,
ich wünsche Euch wunderschöne und erholsame Tage in Småland.
Beim Einkaufszettel fiel mir auf, dass der “Kalles” fehlt. Das ist ein Kaviarcreme, die wohl besonders bei schwedischen Kindern auf Knäckebrot (aber auch bei mir😋) sehr beliebt ist. Schmeckt fantastisch auch zu Käse oder Eiern.
Lasst es Euch gut gehen und genießt die Stille.
Herzliche Grüße nach 🇸🇪,
Ralf