05/10/2023

72 Stunden

Seit 72 Stunden sind wir nun in Südkorea. Intensive Stunden und Tage des Ankommens. Ich gebe euch mal einen Überblick:

  • Einreise
    Im Unterschied zum Besuch im letzten Jahr, bei dem wir viele Stunden mit den Behörden beschäftigt waren, ging es diesmal ziemlich zügig. Ich hätte schon gerne Fotos gemacht, aber im gesamten Flughafenbereich herrscht absolutes Fotografierverbot. Inklusive Wartezeiten in den diversen Schlangen waren wir nach 90 Minuten durch alle Kontrollen durch und hatten auch einen PCR-Test direkt am Flughafen gemacht. Die Organisation im Testzentrum ist höchst effektiv, da kann sich so manches deutsche Pendant eine Scheibe abschneiden. Wichtig: Wir sind negativ, das ist positiv.
    Vom Flughafen bis zur Wohnung sind es etwa 65 km, die im Berufsverkehr von Seoul etwas Geduld brauchen.
  • Geschenk
    Im Pfarrbüro der Internationalen Katholischen Pfarrei wartete schon ein Paket auf uns.

    Hier können wir unsere Post abholen.

    Christines Freundin Ellen Church (was für ein schöner, passender Name 😉 ) hatte uns aus Amerika ein housewarming gift geschickt, weil sie aus eigener Erfahrung weiß, wie es im Ausland sein kann und uns etwas Gutes tun wollte. Wir freuen uns sehr. Thank you so much, Ellen!

     

    Wohnung – ein paar erste Eindrücke

    In diesem Haus wohnen wir im zweiten Stock von der Straße aus gesehen, bedingt durch einen kleinen Hügel liegt der Eingang ins Haus aber dann im ersten Stock. Rechts davon eine Tankstelle; ein Liter Super kostet € 2,20.
    Wohnzimmer (wir planen, Schlafsofas zu kaufen, um Gäste empfangen zu können.)

    Irgendwann machen wir noch weitere Fotos der Wohnung. Aber erst, wenn wir hier ein wenig angekommen sind und die Sachen ihren Platz haben. Abgesehen von den Küchengeräten, die noch irgendwo auf den sieben Weltmeeren im Container unterwegs sind, ist die Küche voll eingerichtet.

    Die Wohnung ist voll möbliert und hat drei Zimmer für Büro, Schlafen und Wohnen. Es ist ein Geschenk, dass wir uns vorerst nicht um Möbel kümmern müssen, auch wenn wir das eine oder andere ändern wollen.
    Im Moment probiert Christine die Anwendung des Reiskochers. Das Ergebnis war sehr lecker.

  • Jetlag
    Unsere Körper fühlen sich von der Zeitzone her als europäisch-deutsch und haben vorerst beschlossen, das auch beizubehalten. Daher haben wir uns jetzt schon zweimal nachts im Wohnzimmer getroffen, so zwischen 2 und 5 Uhr, und viele Dinge besprochen, während es Deutschland so 19 bis 22 Uhr war.
    Wir sind mit unseren Körpern in Verhandlung, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.
    Die unterschiedlichen Positionen nähern sich vorsichtig an. Sollte es nicht gelingen, die Verhandlungen erfolgreich zu beenden, werden wir die Profis von der Deutschen Botschaft einschalten 🤠.

    Hier ist die Deutsche Botschaft untergebracht. Und schließlich hat man uns ja jegliche Unterstützung zugesagt 🙈
  • Gemeinde
    Die Unterstützung durch die Gemeinde ist großartig. Von der Abholung am Flughafen über die Begleitung beim Einkaufen bis zur Unterstützung bei den ersten Behördenkontakten ist alles dabei. Der Kühlschrank war mit schönen Sachen gefüllt und man lässt uns die Zeit, die wir brauchen, um uns mal zurecht zu finden. Wir sind sehr dankbar, so willkommen zu sein. Am Sonntag treffen wir uns um 10 Uhr zum Gottesdienst und danach im Pfarrsaal, der unmittelbar neben unserer Wohnung liegt und einen großen Begegnungsbereich hat plus Küche und sogar ein Klavier.
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  • Unterwegs
    Wir sind schon mehrfach mit und ohne Begleitung Bus gefahren. Das ist hier ein sehr gut ausgebautes Netz von Bussen und U-Bahnen zu sehr überschaubaren Preisen. Christine war gestern in einem Teil unseres Stadtbezirkes Yongsan-gu (“Drachenberg”), nämlich in Itaewon, beim Einkaufen, zum Busfahrpreis von 1200 Won = 89 Cent für 15 Minuten Fahrt (und hier wird sehr zügig gefahren). Dass sie ein eigenes Geschäft hier hat, war dann aber doch eher überraschend.
  • Stadt
    Vorgestern Abend waren wir lange unterwegs zum Einkaufen und Essen. Auf der Suche nach der für uns passenden Bushaltestelle habe ich einen ganz kleinen Eindruck bekommen, wie riesig diese Stadt ist…
  • Essen
    Wir hatten Hunger, also haben wir ein typisch koreanisches Restaurant gesucht und gefunden. Für insgesamt 16.000 Won, 11,84 Euro, haben wir ein überaus reichhaltiges Essen bekommen. Es heißt 된장찌개 Dwendschang Dschige, ein Eintopf aus Sojabohnenpaste. Auf dem Plakat sah das so aus:
    Aber in Wirklichkeit kamen noch (neben dem Reis als Hauptbestandteil) Banchan dazu, kleine würzige Beilagen… Bitte Video anklicken 🙂
  • Es war sooo lecker… Wir haben trotzdem nicht alles geschafft.
    Zwei Ajjumas (wahrscheinlich die Besitzerinnen des Restaurants), die super organisiert waren und das Essen sehr schnell präsentierten, nutzten jede freie Minute, um gespannt einem typisch koreanischen Drama im Fernsehen zu folgen (mit Herz und Schmerz und Intrigen) – so intensiv dargestellt und von ihnen erlebt, dass sogar applaudiert wurde, als eine Fernsehärztin der Familie eines im Koma liegenden Patienten die gute Nachricht überbrachte, dass alles wieder gut werde.

    Für uns ist es – trotz der monatelangen Vorbereitung – frappierend zu sehen, wie teuer einerseits die Lebensmittel hier sind, andererseits aber komplette Mahlzeiten inkl. Wasser für sehr wenig Geld verkauft werden. Ein paar Beispiele:

    • Frischkäse 200 gr 6800 Won = 5,03 €
    • 1 Tüte geschnittenes Brot (420gr) 3980 Won = € 2,95
    • 600 gr Erdbeermarmelade 5480 Won = 4,06 €
    • 500 ml Rapsöl 4450 Won = 3,29 €
    • 1 kg Zucker 1980 Won = 1,47 €Morgen gehen wir mit einem befreundeten Ehepaar aus der Gemeinde auf einen großen Markt, um Gemüse und Obst günstiger einzukaufen. Das ist zwar eine weite Fahrt, 45-60 Minuten mit dem Bus, aber das wird sich lohnen.
    • 72 Stunden-Fazit
      Wir sind gut gelandet im doppelten Sinn. Es gibt so vieles zu lernen und zu erfahren – aber Schritt für Schritt, mit Gottes Hilfe und mit der ganzen Gemeinde werden wir in dieser oft ganz anderen Welt Fuß fassen.
    • Herzliche Grüße! 

6 Gedanken zu “72 Stunden

  1. Danke fürs virtuelle Mitnehmen !!! Schöne erste Eindrücke !!!

  2. wow…ich könnte das nicht mehr – mich komplett auf eine neue Welt einlassen. Ich wünsche euch alles Gute und viel Freude bei allem!

  3. Wir sind ja nicht mehr die Allerjüngsten😬, aber dieses Abenteuer wollten wir unbedingt… Danke für die guten Wünsche!

  4. Wie geht es euch mit der Landessprache? Christian Wild

  5. Das ist noch ein weiter Weg. Dennoch fangen wir an, uns einzuhören und können schon beim Einkaufen mehr und mehr verstehen, wieviel wir bezahlen sollen.

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