25/04/2024

Königliche Farbe

Am nächsten Tag, Sonntagmorgen, brachte die Metro uns zum Grand Palace und Tempel. Mit der Metro zu fahren ist ganz einfach: Auf einem Display berührt man die Zielhaltestelle und bekommt den Fahrpreis angezeigt. Dann bekommt man eine Plastikmünze, die für die Fahrstrecke codiert wurde und kann damit durch die Absperrungen hindurch. Da kann sich Deutschland eine Scheibe abschneiden. In einer Minute das ÖPNV-System einer Großstadt einem Ausländer, zudem auf Englisch, so zu erklären, dass er sofort losfahren darf – ich weiß nicht, wo ich das in Deutschland finde.

Für Bus und Metro hier in Bangkok gibt es aber verschiedene Tarifsysteme, daher unterscheidet es sich hier von Korea, wo ich mit einer einzigen scheckkartengroßen Prepaidkarte im ganzen Land den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen kann.

Die thailändische Kultur und der hiesige Buddhismus sind sehr farbenfroh und golddominiert. Es ist einfach sehr bunt und wer mit koreanischen Erfahrungen, auch von dortigen Tempeln und Palästen, kommt, staunt sehr über diese deutlich bunteren Gestaltungselemente. Auch das prägt das Land hier: Diese vielen Farben können mir zwar zuweilen zu viel werden, heben aber zugleich auch die Stimmung. Eine interessante Selbsterfahrung.

Der Große Palast wurde ab 1782 gebaut und war  bis 1946 Residenz der Könige von Siam, später Thailand. Anlaß des Baus war die Zerstörung von Ayutthaya, der alten Hauptstadt von Thailand, im 18. Jahrhundert durch die Birmanen. (Birma, auch Burma genannt, wurde 1988 von der Militärjunta in Rangun zu Myanmar umbenannt, so wie das Volk das eigene Land auch nennt).

Auffällig schon wegen ihrer Größe und Gestaltung sind die Dämonen-Wächter, die sich darum kümmern, dass keine Dämonen hineinkommen. Es ist hier auch üblich, niemals auf die Schwelle einer Türe zu treten, weil man sonst bösen Geistern den Zugang erleichtert.

Wir haben viel Zeit dort verbracht. Als wir den liegenden Buddha („Reclining Buddha“) besucht haben, mussten wir zwar unsere Schuhe ausziehen, nahmen sie aber in einer Stofftasche mit. Eine angenehme Variante. Die Figur zeigt Buddha am Ende seines Lebens, in dem Moment des Übergangs ins Nirwana. Sie ist 15 Meter hoch und 46 Meter lang. Fotos bitte anklicken zum Vergrößern.

Ich habe noch einige weitere Fotos aus der Anlage zusammengestellt, die einen guten Eindruck vermitteln.

Als wir wieder herauskamen, wurde ich angesprochen von einem älteren Thai, weil ich ein knallgelbes, aus seiner Wahrnehmung aber goldenes Poloshirt trug. Er freute sich sichtlich darüber, weil auch der thailändische König diese Farbe trägt, sah mich als  Königsverehrer und wünschte uns einen gesegneten Tag. Diesen Wunsch gebe ich gerne weiter- ob ihr nun christlich oder buddhistisch oder muslimisch oder gar nicht oder sonstwie glaubt.

 

 

 

 

Entdecke mehr von Edgars Reiseblog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen